Karin Berger Sturm am letzten Strategietag der Musikschule (2025)
Sandra Steiner-Krauer übernimmt das Präsidium des Trägervereins von Karin Berger-Sturm. Karin Berger-Sturm ist bereits seit langem auf verschiedene Weise mit der Musikschule verbunden: Zuerst als Mutter von drei Kindern, die unsere Musikschule besuchten, danach als Gemeinderätin, die bei der Ausarbeitung des zweiten Leistungsvertrags zwischen den Trägergemeinden und der Musikschule mitbeteiligt war, und zuletzt nebst ihrer Präsidiumstätigkeit auch als Waldhornschülerin.
Vielen Dank an Karin Berger-Sturm für den grossen, langjährigen Einsatz! Auf kantonaler Ebene wird sich Karin Berger-Sturm weiterhin unter anderem für Chancengleichheit einsetzen.
Sandra Steiner-Krauer wohnt in Boll und hat eine Leidenschaft für Musik, Natur und Sport. Sie arbeitet als Stabsleiterin und Mitglied der Geschäftsführung in einem Berner Informatikunternehmen und bringt langjährige Expertise als Führungskraft mit. Wir heissen Sandra Steiner-Krauer herzlich willkommen im Kreise der Musikschule Worblental Kiesental und freuen uns, gemeinsam die Musikschule weiterzuentwickeln.
Abschiedsinterview mit Karin Berger-Sturm
Karin, wie entwickelte sich deine Verbindung zur Musikschule?
Aus ganz verschiedenen Rollen: Zunächst lernte ich die MWK als Mutter kennen, als unsere Kinder hier ihre ersten musikalischen Schritte machten – eine Erfahrung, die sie bis heute als junge Erwachsene begleitet. Später, mit dem neuen Musikschulgesetz, habe ich als Gemeinderätin in Grosshöchstetten, den ersten Leistungsvertrag der Trägergemeinden mitverhandelt. Schliesslich konnte ich als Vorstandsmitglied und als Präsidentin des Trägervereins die MWK über viele Jahre hinweg begleiten und ihre Entwicklung mitgestalten. Und seit ein paar Jahren, versuche ich mich am Waldhornspielen und geniesse meine Stunden an der MWK – wieder zurück zur Musik.
Was waren wichtige Erfolge und Herausforderungen für die Musikschule in deiner zehnjährigen Tätigkeit als Präsidentin des Trägervereins?
Eine Herausforderung ist unsere dezentrale Organisation - wo ist die Musikschule Worblental-Kiesental? Wir haben uns lang mit der Idee eines zentralen Musikzentrums befasst und haben diese verworfen. Unsere Musikschule, unsere Lehrpersonen kommen stattdessen in die Gemeinden, zu den Schülerinnen und Schülern. Ein Instrument wird unterrichtet, wenn es genügend Interesse vor Ort gibt. Das ist ein grosser Vorteil für die Gemeinden und für Familien.
Dafür reisen aber die Lehrpersonen im grossen Einzugsgebiet der MWK, ihre Zusammenarbeit untereinander ist damit anspruchsvoll.
Gute Anstellungs- und Arbeitsbedingungen für unsere Lehrpersonen war und ist daher ebenfalls ein zentrales Thema. Die Stellensituation von Musiklehrpersonen ist nicht einfach: sie arbeiten generell mit kleinen und nur kurzfristig verbindlichen Pensen, mit Anstellungen. an verschiedenen Musikschulen und eigener künstlerischer Aktivität.
Mit Möglichkeiten zur Mitwirkung und Mitgestaltung auf allen Ebenen, neuer Dienst- und Besoldungsordnung, und persönlicher Füh-rung gestalten wir, und vor allem die Schulleitung, die Bedingungen für unsere Lehrpersonen möglichst verlässlich.
Ganz neu als Präsidentin, hatte ich mir seinerzeit vorgenommen, alle unsere Lehrpersonen auch ausserhalb der Musikschule, auch auf der Strasse mit Namen zu kennen. Das ist mir leider nicht ganz gelungen. Umso mehr habe ich mich über spontane persönliche Gespräche mit Lehrpersonen gefreut, die ich noch nicht kannte- z.B. am Strategietag, an den Semesterkonferenzen oder am Schluss-Apéro. Es sind die Menschen, die unsere Musikschule ausmachen.
Gibt es besondere Erlebnisse in deiner Tätigkeit als Präsidentin, die du nie vergessen wirst?
Ein besonderes Highlight für mich war das 40-jährige Jubiläum der Musikschule, das mit einer eigens dafür komponierten Musik und spektakulären Auftritten fast aller Schülerinnen und Schüler und dem ganzen Kollegium in einem heissen Sommer gefeiert wurde. Grosse Projekte wie der Bläser-Herbst mit dem Worber Jugendblasorchester, Konzerte mit dem Neuen Züricher Orchester, oder Produktionen wie «Nussknacker» der Tanzklassen an der MWK, sind Höhepunkte, an die ich mich sehr gerne erinnere. Die vielen Konzerte und Anlässe – Tage der offenen Tür an der MWK, Serenade in Grosshöchstetten, Adventskonzerte in Oberdiessbach, Talentkonzerte in Vechigen, Lagerabschlüsse und viele kleinere Konzerte und Auftritte mehr – hinterlassen ein farbiges und lebendiges Bild der MWK. Sie zeigen das breite Spektrum an Angeboten und die Kreativität der Lehrpersonen und das Engagement der Schülerinnen und Schüler am Musizieren.
Welche Wünsche gibst du der Musikschule für die Zukunft?
Ich wünsche der Musikschule eine kreative, lebendige und eine klangvolle Zukunft. Auch weiterhin sollen viele Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene hier Musik und Musikunterricht finden. Und ich wünsche der MWK, Wege und Mittel, die es erlauben, dass Musikunterricht für alle möglich ist, unabhängig von der finanziellen Situation einer Familie.
Denn Musik bringt Menschen zusammen. Musizieren fördert Kreativität, Teamgeist und Ausdrucksfähigkeit – Werte, zu denen wir unbedingt Sorge tragen sollten.
Wo können wir dich in Zukunft antreffen?
Ich bin sicher noch weiter aktiv in der Politik im Grossen Rat, wo ich mich weiter einsetze für Chancengerechtigkeit und die Menschen - und Kinderrechte und eine gesunde Umwelt.
Und sonst - trefft ihr mich im Garten, beim Stri-cken oder auch beim Kaffeetrinken oder auf Reisen. Und bei den Vorstellungen zum 50-Jahr Jubiläum seht ihr mich sicher im Publikum.